Ich hab mich vervielfältigt.
http://schmutzfink.blogger.de/
Und zwar deswegen:
Normalerweise sind mir Mails, in denen ich beschimpft werde, relativ egal. Relativ deswegen, weil es Tage gibt, an denen sie mir mal nicht egal sind, und ich den Schreiber gerne an den Zehnägel aufhängen würde. Das sind dann so Tage, an denen ich sowieso schlecht gelaunt bin, so wie heute, weil ich im KaDeWe wg. Weihnachtseinkäufe zwei Stunden lang mit verschissener Weihnachtsmusik beschallt wurde, man mich im Radio alle fünf Minuten daran erinnert hat, dass ja bald Weihnachten ist und mein Lieblings Häagen-Dazs Sorte Belgian Chocolate ausverkauft war. Gut, meine Grundlaune ist eh im Bereich "Vorsicht!" angesiedelt, aber dann kam da heute Abend noch diese Mail in mein Postfach. So nicht, meine Herren, dachte ich. Aber sich immer nur alleine mit diesen Schmutzfinken beschäftigen ist ja doof. Es macht sicher vielmehr Spaß, wenn auch andere das Vergnügen teilen und vielleicht trifft es sich ja, dass man gemeinsame Bekannte hat.
Soweit ich weiß, sind fast ausschließlich Frauen von dem Thema betroffen, aber mitmachen kann jeder, der einen Blogger.de Account hat und solche Mails bekommt oder bekommen hat.
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Sichtbar machen, was sonst nur im Verborgenen stattfindet.
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Denn eigentlich ist es wohl verdammt noch mal niemanden egal, wenn er beschimpft wird!
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- stimmt wohl nicht ganz. Auf dem Webloggertreffen diese Woche hat mir z. B. Andreas von dekaf (http://blog.vollmondlicht.com/) erzählt, wie er eine Weile von Hassmails bombadiert wurde.
Allerdings sind natürlich die Art und Weise der Verunglimpfung sowie die dahinter stehenden Gewaltphantasien geschlechtsspezifisch.
Und ich frage mich, ob derjenige, der dir die Mail schrieb, nicht gerade auf verquere/perverse Art ins Gespräch mit Dir kommen will, weil er sich anscheinend da ein recht schräges Bild zusammengeschustert hat. Weshalb ich ignorieren immer noch als die günstigste Art der Reaktion empfände.
Nicht, das der das hier liest und sich erst recht aufgeilt, weil er jetzt zum irgendwie wichtigen Subjekt wurde.
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Zum Schmutzfink:
Einerseits: interessant. Weil diese Art der Belästigung - die als kleiner, privater Nadelstich gedacht ist - öffentlich gemacht wird. Eine kathartische Funktion für den Mail-Empfänger ist da sicher auch dabei.
Andererseits: gefährlich. Troll-feeding. Sollte ein Hassmailschreiber sein eigenes Werk dort vorfinden, so kann ich mir sehr lebhafte Reaktionen vorstellen. Die Eskalation ist dann quasi vorprogrammiert. Das könnte insbesondere dann hässlich werden, sollte die Real-Identität des Opfers via Denic o.ä. ausfindig zu machen sein.
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ist ja letztlich auch egal ob und mit welchem aufwand man solche idioten ausfindig machen kann. viel wichtiger ist doch: solch extreme situationen will man ja gar nicht erst provozieren. muss beim schmutzfink ja auch nicht passieren, aber das risiko besteht - umso mehr, je mehr leute sich dort beteiligen. schade, dass es keinen sicheren weg gibt, die trolle draußen zu halten.
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Just for the records.
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